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Thermopapier Kassenzettel nur noch mit Handschuhen anfassen?

Die „Deutsche Ärztezeitung“ berichtete am 26. Februar 2014 über eine Studie von Shelley Ehrlich, Antonia M. Calafat, Olivier Humblet, Thomas Smith und Russ Hauser mit dem Titel

Handling of Thermal Receipts as a Source of Exposure to Bisphenol A

 im JAMA. Die DÄZ schrieb:

Nun haben US-Forscher um die Ärztin Dr. Shelley Ehrlich von der Universität in Cincinnati 24 Studenten freiwillig Kassenbons aus Thermopapier benutzen und anschließend Urinproben abgeben lassen. Zweimal mussten die Probanden das machen, einmal mit nackten Händen und einmal mit Nitrilhandschuhen (JAMA 2014; 311(8): 859-860).

Der Unterschied war eindeutig: Während nach zwei Stunden „Kassenbon-Fummeln“ ohne Handschuhe die BPA-Werte im Urin deutlich nach oben schnellten, blieben sie mit Handschuhen im unteren Niveau.

Vor der ersten Simulation (ohne Handschutz) lagen die über das spezifische Uringewicht korrigierten BPA-Werte im Mittel bei 1,8 μg pro Liter Urin. Vier Stunden nach der zweistündigen Kassenbon-Probe stieg die Konzentration auf im Mittel 5,8 μg/l.

Von zwölf Studenten konnten die Forscher zudem noch drei spätere Proben nehmen – acht, zwölf und 24 Stunden nach dem Test. Auch hier waren die BPA-Level noch deutlich erhöht, mit 11,1, 10,5 und 4,7 μg BPA je Liter Urin.

Völlig anders war es bei der Kassenbon-Berührungs-Simulation mit Nitrilhandschuhen. Hier blieb die gemittelte BPA-Konzentration im Urin unter 2 μg/l auch nach der zweistündigen Kassenzettelprobe.

Unklar ist den Forschern allerdings, welche klinischen Implikationen ihr Versuch nach sich zieht. Denn auch sie wissen um die fehlende Evidenz möglicher Schäden oder Nicht-Schäden durch eine BPA-Exposition.

Eben!